Volksbefreiungspartei-Front der Türkei
Revolutionäre Avantgarde des Volkes
Das Künstliche Gleichgewicht
DAS KÜNSTLICHE GLEICHGEWICHT
DIE POLITISCHE GEWALT DER OLIGARCHIE UND DES IMPERIALISMUS
ÜBER DAS "GLEICHGEWICHT"
Um die gesellschaftlichen Beziehungen und Widersprüche zu begreifen und die notwendigen Kampfformen zu entwickeln, müssen wir die innere Dynamik der gesellschaftlichen Bewegung und deren innere Widersprüche untersuchen.
Genosse ÝLKER AKMAN [1] hat in seinem Werk "DIE VORHANDENE SITUATION UND UNSERE REVOLUTIONÄRE TAKTIK" diese wichtigen Fragen behandelt, die unsere Kampfformen wie keine andere Theorie bestimmen.
Um die Originalität dieser philosophischen, ökonomischen und politischen Thesen genau wiederzugeben, wollen wir aus dem genannten Werk direkt zitieren:
"Wir müssen zuerst klarstellen, daß der Begriff Gleichgewicht ein mechanischer Begriff und anti-marxistisch ist, weil er den Stillstand ausdrückt. Das Absolute der Bewegung bildet sowohl in der Natur, als auch in der Gesellschaft das Grundgesetz der Dialektik. Die Bewegung bildet den Kern der Dialektik und des Marxismus. Das Ziel im Marxismus ist es, die gesellschaftliche Bewegung zu begreifen und zu verstehen, welche Widersprüche diese Bewegung ausdrucken. Aber in bestimmten Epochen der gesellschaftlichen Bewegung kommen die Widersprüche und ihre Gegensätze, während sie sich in gegenseitiger Bewegung befinden, in eine gewisse Harmonie; diese Zustände können wir als 'Gleichgewichtszustände' bezeichnen. Daß in einer Gesellschaft 'Gleichgewicht' herrscht, bedeutet nicht, daß die gesellschaftliche Dynamik und Bewegung verschwunden sind. Eine solche Behauptung wäre die Verneinung des Marxismus. Ob in der Natur oder in der Gesellschaft, kein Gleichgewichtszustand ist absolut, egal welcher Art er ist, er ist der Ausdruck eines Ungleichgewichts. Denn jedes Gleichgewicht drückt das Gestalten einer geordneten Bewegung aus.
An dieser Stelle reichen ein paar Zitate von F.Engels aus, um Klarheit in dieses Thema zu bringen :
"Das Gleichgewicht (ist) untrennbar von der Bewegung. In der Bewegung der Weltkörper ist Bewegung im Gleichgewicht und Gleichgewicht in der Bewegung (relativ) . Aber alle speziell relative Bewegung, d.h. hier alle Einzelbewegung einzelner Körper, ist Streben nach Herstellung der relativen Ruhe der Körper, die Möglichkeit temporärer Gleichgewichtszustände ist wesentliche Bedingung der Differenzierung der Materie und damit des Lebens." (F.Engels : Dialektik der Natur, MEW Bd.20, S.511-512)
Diese Analyse von Engels bei seiner Untersuchung der Dialektik der Natur gilt hier im Rahmen ihres allgemeinen Gesetzes auch für die gesellschaftlichen Bewegungen. Die Gesellschaft besteht aus Klassen, und jede Klasse der Gesellschaft befindet sich in einem Bewegungszustand innerhalb der Produktionsverhältnisse, die von der Produktion bestimmt werden. Die Bewegung jeder Klasse in der Gesellschaft ist mit den anderen Bewegungen verbunden und ist bestrebt, ein Gleichgewicht herzustellen. Die Bewegung jeder gesellschaftlichen Klasse bildet im lebendigen Organismus der Gesellschaft die allgemeine Bewegungsdynamik dieser Gesellschaft. Die Widersprüche zwischen den Klassen bestimmen das allgemeine Beweggunsgesetz der Gesellschaft.
"Die einzelne Bewegung strebt dem Gleichgewicht zu, die Masse der Bewegung hebt das einzelne Gleichgewicht wieder auf." (F. Engels, a.a.O.)
Die relative Bewegung der Klassen in der Gesellschaft bildet Gleichgewichtszustände, die dem Entwicklungsstand der Produktion entsprechen. Aber die allgemeine Dynamik der gesellschaftlichen Bewegung zerstört diese Gleichgewichtszustände und die Gesellschaft bewegt sich permanent in der Richtung der neuen Gleichgewichtszustände. Die dabei entstehenden Gleichgewichtszustände werden "Friedens"epochen oder Evolutionsepochen genannt.
In der Evolution der Gesellschaften sind gesellschaftliche Gleichgewichtszustände vorhanden, dh. Zeiten, in denen die Widersprüche und Bewegungen der Klassen mit der allgemeinen Bewegunglinie der Gesellschaft harmonieren. Zu diesen Zeiten ist der Auftrieb der Klasse, die die Lokomotive der allgemeinen Bewegung (sie wird durch die Produktivkräfte bestimmt) der Gesellschaft ist, gegenüber den Gegenbewegungen (Reaktionen gegen die antreibende Klasse) der anderen Klassen beherrschend. In einer Gesellschaft, wo Gleichgewichtszustände hergestellt worden sind, ist das grundlegende Bestimmende, das die Gleichgewichte herstellt, die Harmonie zwischen der allgemeinen Bewegung der Gesellschaft (die wir auch als Bewegung der ökonomischen Evolution der Gesellschaft bezeichnen können) und der Bewegung der herrschenden Klasse dieser Gesellschaft. In gegenteiligen Situationen wäre es richtiger, von gesellschaftlicher Labilität zu reden statt von gesellschaftlichem Gleichgewicht. In diesem Sinne wäre es nicht falsch, solche Situationen als 'künstliches Gleichgewicht' zu bezeichnen. Wenn wir vom Vorhandensein des künstlichen Gleichgewichtes in einer Gesellschaft reden, dann drücken wir genau das aus, daß in dieser Gesellschaft über den grundlegenden Widerspruch zwischen der allgemeinen Bewegung und der Bewegung der herrschenden Klasse auch ein zum Antagonismus führender Zustand herrscht. Es darf nicht vergessen werden daß "alles Gleichgewicht nur relativ und temporär" ist. (F.Engels, a.a.O.)"
DIE POLITISCHE GEWALT DER OLIGARCHIE UND DES IMPERIALISMUS
Nachdem Genosse ÝLKER AKMAN in seinem Werk "Das Künstliche Gleichgewicht" die Formulation 'Gleichgewicht' philosophisch behandelt, stellt er die dialektische Beziehung zwischen diesem Begriff und der politischen Gewalt' her. Schon Genosse MAHÝR ÇAYAN schrieb folgendes: "Die Reaktionen der Volksmassen, besonders die der breiten werktätigen Massen sind passiviert und zwischen diesen Reaktionen und der Oligarchie ist ein künstliches Gleichgewicht hergestellt worden."
ÝLKER AKMAN stellt fest, daß das Element, das das Gleichgewicht schafft, die politische Gewalt ist.
"D.h. es ist die politische Gewalt der Oligarchie, die die Reaktionen der Massen passiviert und den 'Gleichgewichtszustand' geschaffen hat, welches die Fortsetzung der vorhandenen Produktionsverhältnisse ermöglicht ... Engels erklärt die Beziehung zwischen der politischen Gewalt und der wirtschaftlichen Situation folgendermaßen:
"Erstens beruht alle politische Gewalt ursprünglich auf einer ökonomischen, gesellschaftlichen Funktion und steigert sich in dem Maß, wie durch Auflösung der ursprünglichen Gemeinwesen die Gesellschaftsglieder in Privatproduzenten verwandelt, also den Verwaltern der gemeinsam-gesellschaftlichen Funktionen noch mehr entfremdet werden. Zweitens, nachdem sich die politische Gewalt gegenüber der Gesellschaft verselbständigt, aus der Dienerin in die Herrin verwandelt hat, kann sie in zweierlei Richtung wirken. Entweder wirkt sie im Sinn und in der Richtung der gesetzmäßigen ökonomischen Entwicklung. In diesem Fall besteht kein Streit zwischen beiden, die ökonomische Entwicklung wird beschleunigt. Oder aber sie wirkt ihr entgegen, und dann erliegt sie, mit wenigen Ausnahmen, der ökonomischen Entwicklung regelmäßig." (F.Engels : Anti-Dühring, MEW Bd.20, Seite 169-170)
Im Allgemeinen die unterentwickelt gehaltenen Länder und im Besonderen die Gesellschaft unseres Landes finden ihr Gleichgewicht durch die politische Gewalt. Es ist nicht die 'subjektive' Absicht der Oligarchie, die die politische Gewalt in unserer Gesellschaft erzeugt, sondern der Widerspruch zwischen den imperialistisch-kapitalistischen Produktionsverhältnisse und den Produktivkräften unseres Landes. Die von der Oligarchie übernommene politische Gewalt ist eine ihr durch die Produktionsverhältnisse 'aufgezwungene' Gewalt." [2]
Der weltweit erreichte Stand der ökonomischen Evolution ist der Imperialismus. Dieses Niveau steht in Widerspruch mit dem historischen Gang der ökonomischen Entwicklung (Evolution), es trägt seinen eigenen Widerspruch in sich. Historisch betrachtet, strebt die ökonomische Evolution weltweit den Sozialismus an. Das bedeutet, daß der Imperialismus der Vorabend des Sozialismus ist. Die der ökonomischen Evolution entsprechende Evolution der politischen Gewalt in unserer Epoche und die Funktion, die sie gegenüber dem ökonomischen Zustand übernommen hat, bestimmen die Geschichte des Überganges vom Kapitalismus zum Sozialismus.
In jeder Klassengesellschaft existiert politische Gewalt. Diese 'Gewalt' hat eine Funktion und wird von den Produktivkräften im Rahmen der ihnen entsprechenden Produktionsverhältnisse während ihrer Entwicklung in die Hände jener Klasse gegeben, durch die sie kontrolliert wird. Sie hat die Funktion, den Weg zur Entwicklung der Produktivkräfte zu ebnen. Sowohl die dem alten Entwicklungsstand der Produktivkräfte entsprechenden alten Produktionsverhältnisse, als auch die Klassen der 'alten Herrscher' über den Produktivkräften können die Entwicklung der Produktivkräfte verhindern.
In solchen Situationen erfüllt die politische Gewalt ihre Funktion, die der ökonomischen Evolution entspricht und ihr den Weg ebnet. Auf diese Weise nimmt der ökonomische Zustand die politische Gewalt, die durch seine Verhältnisse geschaffen wird, in seine Dienste und vergesellschaftlicht sie. Die politische Gewalt der Bourgeoisie in der Entwicklungsphase des Kapitalismus war solch eine Gewalt. Die gegen Feudalherren angewandte politische Gewalt erfüllte ihre historische Aufgabe, war berechtigt, entsprach dem Gang der Geschichte und ebnete den Weg der ökonomischen Evolution.
In diesen Phasen der ökonomischen Evolution befindet sich die Gesellschaft in Gleichgewicht. Was das gesellschaftliche Gleichgewicht schafft, ist der Umstand, daß die führende Klasse der ökonomischen Evolution die anderen Klassen der Gesellschaft politisch ins Schlepptau nimmt, daß sich die politische Gewalt von diesem Gang der Gesellschaft nicht absondert und der ökonomischen Evolution entspricht, indem sie ihre Funktion gegen die Klasse erfüllt, die die Gesellschaft zurückhalten will.[3]
Die Gesellschaft findet ihr Gleichgewicht in dem Maße, in wie weit die von der ökonomischen Evolution beauftragte Klasse ihre historische Rolle als Lokomotive übernimmt. Solange die führende Klasse der ökonomischen Entwicklung einen Gegensatz zur ökonomischen Evolution (historisch gesehen) darstellt und in dem Maße, wie die politische Gewalt von der Gesellschaft gelöst wird (in dieser Situation steht die politische Gewalt bedingungslos im Widerspruch zur ökonomischen Evolution), befindet sich diese Gesellschaft "nicht in Gleichgewicht".
Wenn in einer Gesellschaft die politische Gewalt von der ökonomischen Evolution gelöst ist und sich zur Kontrolle der ökonomischen Situation richtet und diese Gesellschaft auf diese Weise weiter existiert, dann ist das Gleichgewicht dieser Gesellschaft ein "künstliches Gleichgewicht".
Wir hatten gesagt, daß die weltweit erreichte Stufe der ökonomischen Evolution der Imperialismus ist. Jetzt wollen wir den Stand der politischen Gewalt und die gesellschaftlichen Gleichgewichtszustände auf dieser Stufe der ökonomischen Evolution untersuchen.
Die bestimmende Eigenschaft der imperialistischen Epoche ist: Die gemäß dem Niveau der Produktivkräfte entstandenen Produktionsverhältnisse stehen im antagonistischen Widerspruch zu den Produktivkräften. Diese Situation wiederspiegelt sich in der Klassenschematik so, daß die Bourgeoisie nicht mehr die Lokomotive der Geschichte sein kann; im Gegenteil, diese Klasse, die sie erzeugt hat (d.h. das Proletariat) hat den Charakter der führenden Klasse. Die ökonomische Evolution hat solch ein Niveau erreicht, daß sie ihre Produktivkräfte einer anderen Klasse, d.h. dem Proletariat zur Verfügung stellen muß, um sich entwickeln zu können. Das ist eine neue politische Situation, ein unterschiedliches System, das als Sozialismus bezeichnet wird.
In der imperialistischen Epoche müssen die Produktionsverhältnisse, die die Erzeugnisse der Produktivkräfte sind, die Produktivkräfte unterdrükken, um ihr Existenz fortzusetzen. Die politische Gewalt, die einst in der Hand der Bourgeoisie eine Funktion hatte, übernimmt dieses Mal die Aufgabe, daß sie, ebenfalls in der Hand der Bourgeoisie, die jetzt zum Hindernis gewordenen Produktionsverhältnisse aufrechterhält und weiter entwickelt, statt sie gemäß den Produktivkräften neu zu regulieren. D.h. sie (die politische Gewalt) wird fremd gegenüber der Gesellschaft. Der Grund dieses Grundwiderspruches ist, daß die Bourgeoisie, die sich zum Knechte der Produktionsverhältnisse entwickelt hat, nun zum zurückhaltenden Kraft, zum Ballast wird, statt vorantreibende, führende Lokomotive zu sein. Während die vorhandenen Produktionsverhältnisse, die die Existenzgrundlage der Bourgeoisie bilden, die politische Gewalt in der Hand der Bourgeoisie zwingen, das Rad der Geschichte zurückzudrehen, rufen sie eine neue politische Gewalt in der Gesellschaft ins Leben. Diese politische Gewalt ist die revolutionäre Gewalt des Proletariats.
Die durch den Imperialismus geschaffenen Produktionsverhältnisse (Monopole, Banken, Börsen, Automation und Kybernetik u.a.) fesseln die Bourgeoisie, machen sie noch parasitärer. Aber die Produktionsverhältnisse dieser Monopolbourgeoisie sind eine Plage für sie, sowohl im ökonomischen Leben als auch mit dem, was sie der Gesellschaft anbieten. Diese Produktionsverhältnisse bringen sie stets in immer schwierigere Situationen. Mit Inflation, Arbeitslosigkeit und Produktionsanarchie erzeugen sie für die Monopolbourgeoisie Todesängste. Ihre Bemühungen sind jedoch umsonst. Sie erliegt den vorhandenen Produktionsverhältnissen und tritt in ihre Dienste ein, wenn sie auch versucht, die ökonomische Struktur zu ordnen (d.h. die Widersprüche zu vermindern). Und mit der Zeit muß sie sich immer mehr an die politische Gewalt klammern, wie die Produktionsverhältnisse es erfordern. Wenn die politische Gewalt beginnt, die ökonomische Situation unter ihre "Kontrolle" zu bringen, dann geschieht dies nicht durch den subjektiven Willen der Monopolbourgeoisie, sondern durch die Gewalt der Produktionsverhältnisse. Durch den Zwang der Produktionsverhältnisse wird die politische Gewalt fremd zur Gesellschaft. [4]
Marx schreibt dazu folgendes:
"In der Gesellschaftlichen Produktion ihres Lebens gehen die Menschen bestimmte notwendige, von ihrem Willen unabhängige Verhältnisse ein, Produktionsverhältnisse, die einer bestimmten Entwicklungsstufe ihrer materiellen Produktivkräfte entsprechen. Die Gesamtheit dieser Produktionsverhältnisse bildet die ökonomische Struktur der Gesellschaft, die reale Basis, worauf sich ein juristischer und politischer Überbau erhebt, und welcher bestimmte, gesellschaftliche Bewußtseinsformen entsprechen." (K.Marx-F.Engels, Ausgewählte Schriften I s.335-336, od. MEW, Bd.13, S-8-9)
Die politische Gewalt der imperialistischen Epoche steht mit der ökonomischen Evolution in Konflikt und ist dazu verurteilt, gegen sie zu verlieren .
Welche Gestalt die politische Gewalt der imperialistischen Epoche in jeder Gesellschaft annimt, sie ist qualitativ stets gleich. Die Gestaltsunterschiede entstehen gemäß dem Stand der spezifischen ökonomischen Evolution jedes Landes. Der Grund, warum sie qualitativ gleich sind, ist, daß sie aus Notwendigkeit der gleichen imperialistischen Produktionsverhältnissen entstanden sind.
Die politische Gewalt, die in jedem vom Imperialismus beherrschten Land qualitativ gleich ist, wird wiederum durch die gleichen Produktionsverhältnisse in ihre Dienste gestellt und bekommt ihre Kraft von ihnen selbst. Weil die Produktionsverhältnisse die politische Gewalt in ihre Dienste gestellt haben, verwandeln sich die ökonomischen "Kräfte" mit der Zeit immer mehr in "militärische" Dimensionen, wo die "Gewalt" konkretisiert wird. Die Militarisierung der imperialistischen Ökonomie ist ein Zwang der Produktionsverhältnisse und wird von der Notwendigkeit der Fortsetzung der politischen Gewalt hervorgerufen. Die politische Gewalt wird auf den militärischen Waren konkretisiert. Dazu Engels:
'Die Gewalt, das ist heutzutage die Armee und die Kriegsflotte und beide kosten, wie wir alle zu unserem Schaden wissen , 'heidenmäßig viel Geld'. (F.Engels: Anti-Dühring MEW Bd.20, S.154)
Heutzutage bedeutet die politische Gewalt militärische Ausrüstung, Kampfflugzeuge, Raketen, Panzer. Das weltweite Wachstums- und Verbreitungsniveau der Produktionsverhältnisse weitet die Militarisierung aus, in der die politische Gewalt konkretisiert wird. Sie ist fast zu einem Ziel geworden.
Besonders dort, wo die ökonomischen 'Kräfte' für die Fortsetzung der Produktionsverhältnisse nicht mehr ausreichend sind, werden die militärischen 'Kräfte' zu Werkzeugen für die Existenz dieser Produktionsverhältnisse.
D.h. heute müssen die imperialislischen Produktionsverhältnisse in den rückständig gehaltenen Ländern die Bedingung ihrer Existenz in der politischen Gewalt finden, die als eine militärische konkretisiert wird.
In den Gesellschaften, die innerhalb des imperialistischen Systems und Kettenglieder des Imperialismus sind, formiert sich das gesellschaftliche Gleichgewicht entsprechend dem Entwicklungsstand der Produktivkräfte dieser Gesellschaft. Die gesellschaftlichen Gleichgewichte in den Metropolen und die in den rückständig gehaltenen Ländern sind nicht die gleichen. Der Unterschied gestaltet sich gemäß dem Entwicklungsstand der Produktivkräfte und danach, wie die herrschende Klasse die anderen Klassen entsprechend dem Niveau der Produktivkräfte politisch ins Schlepptau nimmt. Während die Produktionsverhältnisse in den Metropolen ihre 'Kräfte' einsetzen, um die anderen Klassen ins Schlepptau zu nehmen, ist das für die unterentwickelt gehaltenen Länder unmöglich. Der Entwicklungsstand der Produktivkräfte in diesen Ländern läßt das nicht zu. Im Gegenteil, er verschärft den Widerspruch zwischen den Produktionsverhältnissen und den Produktivkräften"[5]
[1] Einer der führenden Avantgarde der THKP-C/HDÖ Er ist am 26.1.1976, zusammen mit zwei weiteren Kadern, HASAN BASRÝ TEMÝZALP und YUSUF ZÝYA GÜNEÞ, in der Osttürkei (in Beylerderesi) im Kampf gegen die Staatsgewalt gefallen.
[2] Daraus kann nicht gefolgert werden, daß die Gorillas und ihre Handlanger an der Entwicklung 'subjektiv' unschuldig sind. Im Gegenteil, sie sind die Volksfeinde dieser Gesellschaft.
[3] Daß in der Entwicklungsphase des Kapitalismus (vormonopolistische Zeit) gesellschaftliches Gleichgewicht herrschte, bedeutet nicht, daß es keine Klassenkämpfe gab und die proletarische Klasse von der Bourgeoisie ins Schlepptau genommen wurde. Die im Schoß des Kapitalismus wachsenden sozialistischen Kräfte führen ihre Klassenbewegungen weiter, um ein neues geselschaftliches Gleichgewicht herzustellen. Aber der Entwicklungsstand der materiellen Produktion und ihre Entwicklung unter der Mission der Bourgeoisie erlauben nicht, daß die objektiven Bedingungen zur Herstellung eines neuen gesellschaftlichen Gleichgewichts geschaffen werden. Die Pariser Kommune von 1871 war ein revolutionärer Schwung der Arbeiterklasse, um eine neue Gesellschaft zu schaffen, der jedoch scheiterte, weil die objektiven Bedingungen dies nicht erlaubten. Dadurch daß die objektiven Bedingungen die Schaffung eines neuen gesellschaftlichen Gleichgewichts nicht zulas sen, werden die materiellen Bedingungen für die Ausweitung der ütopischen und revisionistischen Linien in der Bewegung der Arbeiterklasse herbeigeführt
[4] Daraus muß gefolgert werden, daß jeder humanistische Appell an die Gewaltausübenden d.h. an die Monopolbourgeoisie zwecklos ist. Auch wenn die politische Gewalt nicht das Produkt des subjektiven Willens der Monopolbourgeoisie ist, ist die Monopolbourgeoisie die Trägerin dieser Produktionsverhältnisse bzw. ihrer politischen Gewalt. Diese politische Gewalt wird in der Hand der Monopolbourgeoisie konkretisiert. Das ist der Grund, warum das Proletariat die politische Gewalt der Monopolbourgeoisie mit seiner revolutionären Gewalt angreifen muß.
[5] Über das künstliche Gleichgewicht in den Metropolen und die Rolle der politischen Gewalt werden wir uns in einer anderen Veröffentlichung äußern.